Vereinsgeschichte

Wie alles begann

Die erste Harmonika, wie sie damals noch hieß wurde bereits 1898 erstmals in Reichenbach anlässlich einer Holzfällerabschlußfeier von Anton Schmieder vom Zipperhof gespielt. So steht es jedenfalls in einer alten Dorfchronik. Gegründet wurde unser Verein schließlich 1934, als Handharmonikaverein und es war eine kleine Gruppe um Matthias Breig, Alfons und Franz Feißt und Reinhold Glatz, die sich damals der Harmonika verschrieben und erste Proben abhielten.
Mit der offiziellen Vereinsgründung wurde auch gleichzeitig der Beitritt zum Deutschen Harmonikaverband in Trossingen vollzogen. Seit der Eingemeindung in die Stadt Lahr führt der Verein offiziell den Namen
"Harmonikaverein Geroldseck Lahr-Reichenbach e.V."
Früh schon gehörte zur Harmonika und zum Harmonikagedanken Geselligkeit und Kameradschaft. Diese Tugenden waren es nicht zuletzt, die es den damaligen Spielern schon bald ermöglichte, nicht nur zu proben, sondern mit einem Programm an die Öffentlichkeit zu treten. Leider brach 5 Jahre nach der Vereinsgründung der 2.Weltkrieg aus und machte einer hoffnungsvollen Vereinsgeschichte ein jähes Ende.
Nach dem Krieg 1948 leisteten Willy Glatz, Eugen Herr, Josef Schmieder, Eugen Hilberer und Albert Weiss die Vorarbeiten zur Wiedergründung des Vereins. Nachdem die französische Militärregierung grünes Licht gab, wurde am 11. März 1948 der "Handharmonikaverein Reichenbach" im Gasthaus Geroldseck wieder ins Leben gerufen. Zum Vorsitzenden wurde Willy Glatz, zum Stellvertreter Josef Schmieder, zum Schriftführer Albert Weiss und zum Kassierer Eugen Hilberer gewählt.Dirigent in dieser Zeit war Fritz Sturm. Idealismus und Gemeinschaftssinn, die Leitsätze des ersten Beginns 14 Jahre zuvor wurden wieder an den Anfang gestellt. Während der schweren Nachkriegszeit konnten und mussten sie sich bewähren.
Weiter oben ein sehr schönes Bild aus der "guten alten Zeit", mit dem damaligen Dirigenten Karl Schweikart.

Stellvertretend für alle, die sich in dieser Zeit und später für den Verein verdient gemacht haben, sollen hier genannt werden:
Bernhard Glatz, der vom 11.7.1954 bis 23.01.1975 der Verein führte und mit der Herrmann Schittenhelm Medaille und der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet wurde.
Alfons Rappenecker, der nach 40-jähriger Spielertätigkeit und als 2. Vorsitzender vom 23.1.1975 bis 24.1.1989 tätig war und ebenfalls mit der Herrmann Schittenhelm Medaille ausgezeichnet wurde.
Franz Lüftner war vom 23.01. 1975 bis 17.06.1994 erster Vorsitzender. Seit seinem gesundheitsbedingten Rücktritt ist Franz Lüftner unser Ehrenvorsitzender.
Bernhard Ketterer war vom 17.06.1994 bis zum 15.01.2005 Vorstand.
Seit 15.01.2005 wird der Verein vom Vorstandsteam, bestehend aus Tanja Mühlhaus, Anita Schmid, Wolfgang Glatz und Björn-Uwe Vetter geleitet.


Musikalischer Werdegang

Den Nachkriegsjahren, die als Jahre der Entwicklung anzusehen sind, folgten mit der Übernahme der Dirigententätigkeit durch Paul Hey die Jahre des musikalischen Aufstiegs und Wettbewerbserfolge. Durch seine zielstrebige und unermüdliche Arbeit entwickelten sich die einzelnen Orchester zu beachtlichen Klangkörpern.
Besondere Ereignisse in der Vereinsgeschichte stellten das Harmonika-Weltfestival 1974 in Wien und das Harmonika-Weltfestival 1975 in Luzern dar.
Bei diesen beiden Großereignissen der Harmonikawelt erspielte sich das 1. Orchester in Wien einen 2. Platz und auch in Luzern gab es das Prädikat "hervorragend" als Wertung.
Weiter sind zu nennen:

  • Mitwirkung bei den Hafenkonzerten "Gruß vom Bodensee"
  • verschiedene Livesendungen des SWF 1976 und 1977 aus Romanshorn,
  • 1978 Mitwirken bei der SWF-Hitparade
  • noch im gleichen Jahr wurde die Langspielplatte "Akkordeonklänge aus Reichenbach/Schwarzwald" aufgenommen.

Das Jugendorchester nahm in den Jahren 1978 und 1984 erfolgreich an den Landeswettbewerben Baden-Württemberg teil und erreichte einen 2. und einen 4. Platz.
1989 erreichte das 1. Orchester bei der Teilnahme an den internationalen Wertungsspielen in Prag anlässlich des "Prager Winters" den ersten Platz. Dafür wurde dem Verein 1990 die goldene Musikmedaille der Stadt Lahr verliehen.
1991 Konzertreise nach Ungarn mit Rundfunkaufnahmen bei Radio Budapest.
1992 erreichte das 1. Orchester wiederum einen internationalen ersten Platz, diesmal beim 11. Eidgenössischen Harmonika und Akkordeonmusikfest in Aarau in der Höchststufe, mit dem Prädikat "vorzüglich" und einem Ehrenkranz in Gold.
Für diesen Erfolg wurde dem Orchester 1992 ebenfalls eine Musikmedaille in Gold der Stadt Lahr verliehen.